Internationales Treffen der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung
Vom 22. bis 31. Oktober 2024 finden in Genf die Statutarischen Konferenzen der Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung statt. Am Treffen kommt die Bewegung mit Staaten und Partnerorganisationen zusammen. Gemeinsam stellen sie sich den drängendsten humanitären Herausforderungen unserer Zeit.
Die Konferenz ist ein einzigartiges Treffen von Akteuren aus aller Welt. Vor dem Hintergrund multipler Krisen und einer zunehmenden gesellschaftlichen Polarisierung und Politisierung der humanitären Hilfe ist die Konferenz wichtiger denn je. Hier kommen die Teilnehmenden trotz aller Unterschiede und Differenzen im Geist der Menschlichkeit zusammen. Ihr Ziel: die rein humanitäre Mission der Bewegung bestmöglich erfüllen.
Politische Konflikte haben an der Konferenz keinen Platz. Im Vordergrund stehen einzig und allein die Menschen und Gemeinschaften, die von Gesundheitskrisen, Naturkatastrophen und Konflikten betroffen sind und dringende humanitäre Unterstützung benötigen.
Ein einzigartiges humanitäres Forum
Die Internationale Konferenz der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung ist das älteste internationale humanitäre Forum – und das einzige seiner Art. Vertreter:innen aller Komponenten der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung diskutieren gemeinsam mit den 196 Vertragsstaaten der Genfer Konventionen zentrale Themen der humanitären Arbeit.
Themen: von Völkerrecht bis zu digitalen Technologien
Auf der Tagesordnung der Konferenzen stehen drängende Herausforderungen wie:
die Einhaltung des humanitären Völkerrechts
der Schutz der Zivilbevölkerung und humanitären Helfenden in bewaffneten Konflikten
die Auswirkungen digitaler Technologien auf die Kriegsführung
die Sicherung des humanitären Zugangs
Darüber hinaus wird es Resolutionen und Diskussionen zu Katastrophenrecht, Klimawandel, Migration und vorausschauender humanitärer Hilfe geben.
Erste globale Migrationsstrategie
Die Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung verabschiedet an den Treffen auch die erste globale Migrationsstrategie. Ihre Vision: Migrantinnen und Migranten sind sicher und werden mit Würde behandelt, ihre Rechte werden geachtet und sie können sich in der Aufnahmegesellschaft entfalten sowie an Entscheidungen teilnehmen, die ihr Leben betreffen.
Geografische Nähe als entscheidender Faktor
Lokal verankerte humanitäre Massnahmen sind entscheidend für eine Hilfe, die nachhaltig ist und sich an den Bedürfnissen der Betroffenen orientiert. An der internationalen Konferenz wird eine Resolution vorgeschlagen, die das Engagement durch Personen fördert, die betroffenen Gemeinschaften geografisch am nächsten sind. Die Regierungen und nationalen Gesellschaften sind aufgefordert, konkrete Schritte zur Unterstützung lokal verankerter Massnahmen zu unternehmen. Die Akteure vor Ort – wie nationale Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften – sind oft am wirkungsvollsten, um den Gemeinschaften schnell, bedürfnisorientiert und nachhaltig humanitäre Hilfe zu leisten. Dazu muss die Bewegung in die Stärkung der lokalen Organisationen investieren.
SRK vor Ort
Das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) nimmt mit einer Delegation an den Konferenzen teil. Die Delegation steht unter der Leitung von SRK-Präsident Thomas Zeltner und SRK-Direktorin Nora Kronig. Unser Fokus:
Wir setzen uns für die Förderung der humanitären Prinzipien, den Respekt für das humanitäre Völkerrecht sowie den Schutz von Migrantinnen und Migranten ein.
Wir unterstützen die Bemühungen für eine bessere Koordination, Kooperation und Effizienz innerhalb der Internationalen Bewegung.
Wir engagieren uns in unserer Internationalen Zusammenarbeit besonders für die Stärkung unserer lokalen Partner, der nationalen Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften.
Junge Stimmen für die Zukunft der humanitären Arbeit
Im Rahmen der Statuarischen Treffen findet auch das Jugendforum der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung statt. Das SRK wird durch seinen Jugenddelegierten vertreten. Junge Menschen sind das wertvollste Potenzial der Bewegung – sie machen mehr als die Hälfte der weltweit 16 Millionen aktiven Freiwilligen aus und spielen eine entscheidende Rolle bei der humanitären Hilfe vor Ort. Das Jugendforum stellt sicher, dass ihre Perspektiven und Erfahrungen Gehör finden. So bleibt die Bewegung auch in Zukunft ein relevanter und verlässlicher Akteur vor, während und nach humanitären Krisen.