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Kirgistan: Engagement für die Augengesundheit

Reportage

Eine Brille oder eine Operation des Grauen Star kostet wenig, aber verändert viel. In Kirgistan setzt sich das Rote Kreuz für die Augengesundheit benachteiligter Menschen ein.

Jahrelang sehbehindert

Bis vor Kurzem sah Ainura Karabaeva (40) so schlecht, dass sie beim Einkaufen auf Hilfe angewiesen war. Die Kirgisin, alleinerziehende Mutter eines Knaben mit einer Beeinträchtigung, fühlte sie sich oft einsam und isoliert. Sie konnte keiner Arbeit nachgehen und lebte von der kleinen Invalidenrente ihres Sohnes.

Dank des Roten Halbmondes konnte Ainura Karabaeva ihre Sehschwäche gründlich abklären lassen und erhielt eine Brille. Zum ersten Mal in ihrem Leben konnte sie klar sehen. Eine neue Welt ging für sie auf.
Heute ist es für Ainura Karabaeva wie ein Wunder, dass sie in einer Nähgruppe mitmachen und selbst Kleider nähen kann. Zusammen mit einem Dutzend anderer Frauen arbeitet sie in einem Nähatelier des lokalen Roten Halbmondes in Osh im Süden Kirgistans. Die Kleider werden an Basaren verkauft. Der Erlös aus dem Verkauf ist ein kleiner Zustupf für die beliebten Nähkurse des Ateliers.

Eine Brille hat ihr Leben verändert

Augenmedizinisches Programm des Roten Kreuzes

Seit 2016 führen das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) und der Kirgisische Rote Halbmond ein augenmedizinisches Programm für benachteiligte Menschen in vier Regionen Kirgistans durch.
Das Programm umfasst:
- den Einsatz einer mobilen Augenklinik in entlegenen Gebieten
- Aufklärung
- Sehtests in Schulen
Zudem hat das SRK vier Spitäler mit modernem medizinischem Equipment ausgerüstet und die Weiterbildung des Gesundheitspersonals unterstützt. Das Programm soll in den nächsten Jahren auf weitere Regionen ausgeweitet werden.

Mobile Augenklinik

Drei Autostunden östlich von Osh macht die mobile Augenklinik des Roten Halbmondes Halt in der abgelegenen Ortschaft Chiy-Talaa.
Die beiden Fahrzeuge haben alles dabei, um Sehtests durchzuführen, Augen zu untersuchen und Brillen anzupassen.
52 Mal war die mobile Augenklinik im vergangenen Jahr unterwegs. Mehr als 10'000 Menschen wurden untersucht oder behandelt.

In mehr als 80 Prozent der Fälle genügt eine Korrekturbrille, um die Fehlsichtigkeit zu beheben.

Zarina Babadzhanova, Leiterin des augenmedizinischen Programms

Sehtests in Schulen


Im Schulhaus von Chiy-Talaa wird das Chemie-Zimmer kurzerhand in ein Testzentrum umfunktioniert. Klassenweise werden die Augen von rund 250 Kindern aus den umliegenden Weilern untersucht, bei den meisten zum ersten Mal. Wenn sich herausstellt, dass das Sehvermögen eingeschränkt ist, erfolgt sogleich eine weitergehende Untersuchung.


Nach dem Morgenprogramm an der Schule wechselt das mobile Team ins kleine Gesundheitszentrum von Chiy-Talaa. Die lokalen Freiwilligen hatten im Vorfeld die umliegenden Gemeinden informiert, dass die mobile Augenklinik an diesem Tag hier Halt macht. Mit Erfolg: Viele ältere Menschen sind gekommen.

Augenmedizin für Menschen in entlegenen Gebieten

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