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Mobilität im Alltag dank dem SRK Fahrdienst

Reportage

Eine energiegeladene Präsenz und ein ansteckendes Lachen – das ist Walter Isenschmid. Der 75-jährige ist seit einem Sturz nicht mehr gut zu Fuss unterwegs und wohnt alleine. Seine pflegebedürftige Frau lebt im Altersheim. Der Fahrdienst des Roten Kreuzes ermöglicht es Herrn Isenschmid, seine Frau regelmässig zu besuchen und unkompliziert seinem geselligen Leben nachzugehen.

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Sie sind nicht gut zu Fuss und müssen zu einem Termin? Sie haben kein Auto? Niemand kann Sie fahren?

Eine freiwillige Begleitperson des SRK kann Sie mit einem geeigneten Fahrzeug an Ihr Ziel bringen.

Prüfen Sie das Angebot in Ihrem Kanton.

Fahrdienst: Eine ältere Frau und ein älterer Herr stehen im Treppenhaus und gehen die Treppe herunter. Die Frau stütz den Mann am Arm. Sie lachen sich beide an.
Der Rotkreuz-Fahrdienst begleitet Menschen, die nicht mehr mobil sind, zu medizinischen Terminen. Für den Fahrdienst sind freiwillige Fahrerinnen und Fahrer im Einsatz. Symbolbilder

Walter Isenschmid sitzt am Küchentisch und schaut aus dem Fenster. Er wartet auf Frau Emmenegger, die freiwillige Mitarbeiterin des Rotkreuz-Fahrdiensts. Sie holt ihn jeden Donnerstag nach dem Mittag mit ihrem Auto ab und fährt ihn zu seiner Frau ins Altersheim. «Ich freue mich jede Woche auf den Nachmittag. Auf den Besuch bei meiner Frau und auf die Fahrt ins Altersheim und zurück mit Frau Emmenegger,» erzählt Herr Isenschmid und ergänzt lachend: «Ich bin eher der gesellige Typ Mensch, ans alleine sein gewöhne ich mich in diesem Leben wohl nicht mehr.»

Fahrdienst: Ein älterer Herr mit Rollator steht vor dem Auto und lacht in die Kamera.
Ich freue mich jede Woche auf den Nachmittag. Auf den Besuch bei meiner Frau und auf die Fahrt ins Altersheim und zurück mit Frau Emmenegger.

Walter Isenschmid

Langsame Erholung nach einem Sturz

Die Isenschmids lebten ein aktives Leben mit drei Kindern, einem eigenen Betrieb und Hobbys in der freien Natur. Die Kinder sind längst ausgeflogen, die vier Enkelkinder aber sind ein wichtiger Fixpunkt im Alltag von Walter Isenschmid. Während drei Jahren betreute Herr Isenschmid seine demente Frau zu Hause – mit fortschreitender Krankheit eine immer grösser werdende Herausforderung. Dank der Unterstützung von Familie und Nachbarn fühlte er sich der Aufgabe aber gewachsen und sagt rückblickend: «Wir hatten es gut zusammen und ich konnte ihr so etwas zurückgeben.» Als die drei Kinder klein waren, habe sie alle Fäden in den Händen und ihm den Rücken frei gehalten.

Nach seinem Sturz vor einem Jahr erholte er sich nur langsam, heute ist er auch bei kurzen Strecken auf den Rollator angewiesen – «zur Sicherheit,» wie er mit einem Lächeln sagt. Da er so seine Frau nicht mehr selbst betreuen konnte, musste sie ins Altersheim umziehen.

Fahrdienst: Eine ältere Frau und ein älterer Mann lachen sich gegenseitig an.
Ich freue mich über fixe Termine in meiner Agenda, und es ist schön zu wissen, dass Menschen mich erwarten.

Alice Emmenegger, SRK-Freiwillige

Sie hilft ihm – die Handgriffe sitzen

Frau Emmenengger fährt vor, steigt aus dem Auto aus und klingelt an der Tür von Walter Isenschmid. Er wartet oben an der Treppe, sie hilft ihm – Stufe um Stufe. Die Handgriffe sitzen. Seit einem halben Jahr holt Frau Emmenegger den 75-jährigen regelmässig ab. Nicht nur für den wöchentlichen Besuch im Altersheim. Sie begleitet ihn auch zu Arztterminen oder fährt ihn zu einem Jassnachmittag mit Freunden.

Fahrdienst: Ein älterer Herr steigt aus dem Auto aus. Eine Frau hilft Ihm. Die Frau hat einen Blumenstrauss in der Hand.
Der Fahrdienst des SRK ermöglicht mir Mobilität aber auch Austausch und Struktur im Alltag.

Walter Isenschmid

Freundschaften entstehen

Seit ihrer Pensionierung vor 5 Jahren engagiert sich die 69-jährige Alice Emmenegger als Freiwillige beim Rotkreuz-Fahrdienst. «Als Personalverantwortliche hatte ich viel Verantwortung und immer viel um die Ohren.» Jetzt freut sie sich über fixe Termine in ihrer Agenda, und es sei schön zu wissen, dass Menschen sie erwarten. Frau Emmenegger lässt sich über die Zentrale des SRK-Fahrdiensts vermitteln, fährt aber oft die gleichen Personen von A nach B. So entstehen auch Freundschaften.

Fahrdienst: Eine ältere Frau hilft einem älteren Herrn einsteigen. Sie reicht ihm einen Blumenstrauss.
Es entstehen auch immer wieder Gespräche mit Kunden, auf die ich nicht verzichten möchte. Ich höre gerne zu, was im Leben der anderen passiert,

Alice Emmenegger, SRK-Freiwillige

Mobilität und Austausch

Frau Emmenegger wartet bereits vor dem Altersheim, als Walter Isenschmid – begleitet von einer Pflegekraft – auf den Parkplatz tritt. «Kein guter Tag heute. Meine Frau hat mich wohl nicht erkannt,» erzählt er etwas nachdenklich vom Besuch. Die SRK-Freiwillige Emmenegger legt dem Senior die Hand auf die Schulter und geleitet ihn zum Beifahrersitz. «Es entstehen auch immer wieder Gespräche mit Kunden, auf die ich nicht verzichten möchte. Ich höre gerne zu, was im Leben der anderen passiert,» berichtet Alice Emmenegger. Herr Isenschmid ergänzt: «Der Fahrdienst des SRK ermöglicht mir Mobilität aber auch Austausch und Struktur im Alltag.» Ins Gespräch vertieft fährt Alice Emmenegger Walter Isenschmid zurück nach Hause.

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