Header

Main Navigation

Internationale Zusammenarbeit

Das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) engagiert sich in der Katastrophenhilfe sowie in der Entwicklungszusammenarbeit. Im Jahr 2023 war das SRK in 40 Ländern aktiv. Dort führte es gemeinsam mit den nationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften sowie der lokalen Bevölkerung 159 Projekte durch.

Unsere Aktivitäten weltweit

Mit seinem Engagement reagierte das SRK auf die zahlreichen Katastrophen, Krisen und Konflikte, die das Jahr 2023 prägten. Unter anderem wurde es nach den Erdbeben in der Türkei und Syrien und später in Marokko aktiv. Ausserdem unterstützte es den Sudanesischen Roten Halbmond im Kontext des dortigen Gewaltausbruchs.

Später im Jahr unterstützte das SRK die nationalen Gesellschaften, die im Israel-Gaza-Konflikt humanitäre Hilfe leisten. Daneben setzte es sich weiterhin für Menschen ein, die vor dem Krieg in der Ukraine geflüchtet waren, und half den Betroffenen der Ernährungskrise in Äthiopien. Das SRK spielte ferner eine wichtige Rolle bei der Organisation der humanitären Hilfe, welche die Internationale Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung beim Cholera-Ausbruch in Malawi leistete.

Parallel dazu führte das SRK seine langfristigen Aktivitäten in vielen anderen Ländern fort, insbesondere in den Bereichen Gesundheit und Katastrophenvorsorge. Zudem unterstützte das SRK seine nationalen Schwestergesellschaften verstärkt in ihrer Organisationsentwicklung.

Lokale Gemeinschaften stärken

Die Projekte des SRK zielen darauf ab, die Resilienz von lokalen Gemeinschaften zu stärken. Um dieses Ziel zu erreichen, helfen das SRK und seine Schwestergesellschaften den lokalen Gemeinschaften, ihre Bedürfnisse zu ermitteln. Sie stellen den Gemeinschaften die nötigen Ressourcen und das Know-how zur Verfügung, damit diese die Gesundheit ihrer Mitglieder verbessern und sich auf Katastrophen und Krisen vorbereiten können.

Für starke nationale Gesellschaften

Das Schweizerische Rote Kreuz arbeitet eng mit den nationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften zusammen. Ihre Freiwilligen-Netzwerke sind landesweit in die lokalen Gemeinschaften integriert. Sie ermöglichen einen direkten Zugang zu besonders benachteiligten Menschen. Darüber hinaus unterstützt das SRK seine Schwestergesellschaften in der Organisationsentwicklung, im Fundraising und im Freiwilligenmanagement.

Im Jahr 2023 unterstützte Menschen:

0Gesundheit

Menschen wurden durch Programme zur Erhaltung, Förderung oder Wiederherstellung der Gesundheit unterstützt.

0Katastrophen-Risiko-Management

Menschen können sich besser vor Katastrophen schützen und darauf vorbereiten.

Erdbeben-Hilfe in Syrien und der Türkei

Nach den schweren Erdbeben vom 6. Februar leistete das SRK zusammen mit den Partnern der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung umfangreiche Nothilfe. Die Erdbeben der Stärke 7.5 und 7.8 forderten in Syrien und der Türkei insgesamt 60000 Todesopfer und richteten massive Verwüstungen an.

Das SRK fokussierte seine Hilfe auf Syrien, wo es seit 2011 den Syrisch-Arabischen Roten Halbmond unterstützt. Dort war die Not besonders gross: In den betroffenen Regionen waren viele Menschen bereits durch den langjährigen Krieg traumatisiert.

Hygiene in Notunterkünften

Nach den Erdbeben lebten Zehntausende unter prekären Bedingungen in Notunterkünften. Um Krankheiten vorzubeugen, unterstützte das SRK Aktivitäten im Bereich Wasser und Hygiene.

Es lieferte 10000 Hygienepakete mit Seife, Zahnpasta, Tüchern und Waschmittel. Zudem verteilte es 20000 Sets für Menstruationshygiene, gab Chlortabletten ab zur Aufbereitung des Trinkwassers und Zucker-Salzlösungen, um Kinder bei Durchfall vor Dehydrierung zu schützen.

Die Verteilungen erfolgten in den am stärksten betroffenen Regionen Latakia, Tartus, Idlib, Aleppo und Hama.

Umfassende Hilfsoperation

Mit diesen und weiteren Massnahmen unterstützte das SRK das Nothilfe-Programm des Syrisch-Arabischen Roten Halbmondes (SARC). Bis Ende 2023 versorgte der SARC die acht Millionen betroffenen Menschen mit insgesamt zwanzig Millionen Hilfeleistungen wie medizinischer Versorgung, Hilfsgütern, Bargeld und psychosozialer Unterstützung.

In der Türkei unterstützte das SRK die umfassende Hilfsoperation der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften finanziell. Unmittelbar nach den Erdbeben waren zudem zwei Equipen der SRK-Rettungsorganisation REDOG in der Türkei und halfen bei der Ortung von verschütteten MenschenÖffnet ein neues Fenster.

Hilfe der Rotkreuzbewegung im Erdbebengebiet

Unterstützung für die Betroffenen des Ukraine-Konflikts

Die Eskalation des Konflikts in der Ukraine hat Millionen Menschen dazu gebracht, das Land zu verlassen. Fünf Millionen haben innerhalb des Landes in Regionen Zuflucht gefunden, die weitab von der Frontlinie liegen und als sicherer gelten.

In Zusammenarbeit mit dem Ukrainischen Roten Kreuz setzte das SRK seine Aktivitäten in der Ukraine fort. Es brachte Hilfe in die Oblaste (Regionen) Ternopil, Iwano-Frankiwsk und Kropywnyzkyj und baute seine Tätigkeiten in Cherson weiter aus.

Unterkünfte und finanzielle Hilfe

In einem ersten Schritt unterstützte das SRK seine ukrainische Schwestergesellschaft dabei, die Gemeinschaftsunterkünfte besser einzurichten. Es stellte die Versorgung mit fliessendem Wasser und Strom sicher, unter anderem durch die Bereitstellung von Generatoren, und verbesserte die Isolation.

Ausserdem stellte es die für das tägliche Leben unverzichtbaren Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen, Kühlschränke und Backöfen zur Verfügung. Dies verbesserte die Lebensbedingungen der 5435 Personen, die in den Gemeinschaftsunterkünften wohnen.

Da der Konflikt andauert, beteiligte sich das SRK in einem zweiten Schritt an der Renovierung von Langzeitunterkünften für Geflüchtete. Besonders verletzliche Menschen unterstützt das SRK mit Einkaufsgutscheinen oder Bargeld. Zwischen November 2022 und April 2023 erhielten 9000 geflüchtete Menschen finanzielle Hilfe.

Psychosoziale Unterstützung

In den Gemeinschaftsunterkünften wurden «Safe Spaces» eingerichtet. Dort können sich geflüchtete Menschen treffen, austauschen und Aktivitäten nachgehen, die sie psychisch stärken. In eigens eingerichteten Räumlichkeiten finden psychosoziale Aktivitäten für Kinder statt, die auch der lokalen Bevölkerung offenstehen. Sie werden von Freiwilligen des Ukrainischen Roten Kreuzes geleitet und bieten den Kindern die Möglichkeit, zu spielen, zu singen, Musik zu machen und zu zeichnen.

Unterstützung zu Hause für ältere Menschen

Das Rote Kreuz ist seit vielen Jahren in der Ukraine tätig. Auch im vergangenen Jahr setzte es seine Aktivitäten im Bereich der Haushalthilfe fort. In ländlichen Regionen leben viele ältere Menschen allein und isoliert.

Mehrmals pro Woche erhalten sie Besuch von Haushalthilfen des Ukrainischen Roten Kreuzes. Diese bringen ihnen Essen, leisten ihnen Gesellschaft und erledigen alltägliche Aufgaben, die sie nicht mehr selbst übernehmen können. Im Berichtsjahr wurden 1412 ältere Menschen zu Hause unterstützt.

Nothilfe im Sudan

Die Kämpfe, die im Sudan am 15. April 2023 ausbrachen, trieben 8,3 Millionen Menschen in die Flucht. Über 20 Millionen Menschen sind von Ernährungsunsicherheit betroffen.

Das SRK arbeitet seit über 30 Jahren mit dem Sudanesischen Roten Halbmond zusammen. Es entsandte zwei Fachkräfte für Nothilfe-Logistik und stellte medizinisches Material zur Verfügung, insbesondere Erste-Hilfe-Sets. Darüber hinaus leistete es im Rahmen der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung finanzielle Unterstützung in Höhe von 600000 Franken.

Koordinierter Nothilfe-Einsatz

Die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften versorgte die Menschen auf der Flucht mit Mahlzeiten und Lebensmittelpaketen, Hygiene-Kits und Haushaltsutensilien. Die Behörden erhielten Chlor zur Desinfektion des Wassers. Da 80 Prozent der Spitäler in den Konfliktgebieten ausser Betrieb waren, evakuierte die Föderation auch Verletzte, leistete Erste Hilfe und sicherte die medizinische Versorgung.

Nord-Kordofan

Das Schweizerische Rote Kreuz unterstützt insbesondere eine Zweigstelle des Sudanesischen Roten Halbmonds in der Region Nord-Kordofan. Bereits vor dem Gewaltausbruch wirkte das SRK dort an Gesundheitsprojekten mit, vor allem in Schulen. Heute werden darin Geflüchtete untergebracht.

Gemeinsam stellen das SRK und der Sudanesische Rote Halbmond Wasser- und Sanitäranlagen bereit und verteilen Moskitonetze und Hygiene-Kits, um Krankheiten wie Malaria und Cholera vorzubeugen. Zudem werden die Vertriebenen psychosozial betreut, besonders die Kinder. So half der Rote Halbmond 3000 Geflüchteten und den Gemeinschaften, die sie in Nord-Kordofan aufgenommen hatten.

Freiwillige im Konfliktgebiet

Der Sudanesische Rote Halbmond mobilisierte 40000 freiwillige Helferinnen und Helfer im ganzen Land, um humanitäre Hilfe zu leisten. Dank ihnen erreichte die Unterstützung auch Zivilpersonen inmitten der Konfliktgebiete.

Nothilfe in Armenien für Geflüchtete aus Bergkarabach

Nach den Kämpfen in Bergkarabach Anfang Oktober 2023 flüchteten über 100'000 Menschen nach Armenien.  Das Armenische Rote Kreuz (ARK) reagierte rasch auf die Notlage.  Dank der langjährigen Vorbereitung auf solche Krisen durch das SRK war das ARK gut vorbereitet. Das SRK unterstützte es zudem mit Bargeld-Hilfe für die vertriebenen Menschen.

Hilfe ab der ersten Stunde

Das ARK versorgte die Geflüchteten mit Essen, Kleidern, Decken und Hygiene-Kits. Für verletzte und traumatisierte Menschen leistete es Erste Hilfe und bot psychosoziale Unterstützung an. Es betreute Aufenthaltsorte für Kinder, wo Freiwillige den Traumatisierten halfen, das Erlebte zu bewältigen.

Die Delegation des SRK leistete vor Ort technische und fachliche Unterstützung. Über 3800 Menschen erhielten mit Unterstützung des SRK für die erste Zeit eine Bargeld-Hilfe in der Höhe von 112 Schweizer Franken. Damit konnten die Familien selbstbestimmt das kaufen, was sie brauchten.

Langfristiger Ansatz lohnt sich

Seit rund sechs Jahren unterstützt das SRK die Krisenvorbereitung, die Reaktionsfähigkeit und das Katastrophenrisiko-Management des ARK. Das lohnt sich: Die Freiwilligen und Mitarbeitenden des ARK waren auf ihre Rolle in einem Notfall vorbereitet und konnten die Unterstützungsaktionen entsprechend planen sowie effizient ausführen.

Über 1500 von ihnen waren bei dieser Krise im Einsatz. Sie konnten die Bedürfnisse von 15140 geflüchteten Familien erheben. Sie leisteten 85000-mal psychologische Erste Hilfe und ermöglichten mehr als 6400 Kindern schulische Unterstützung. 

Zugang zur Gesundheitsversorgung im Libanon

Der Libanon steckt in einer nie dagewesenen Wirtschaftskrise. Mehr als 80 Prozent der Bevölkerung leben unter der Armutsgrenze. Der Andrang in den Gesundheitszentren des Libanesischen Roten Kreuzes (LRK) steigt von Tag zu Tag. Diese Zentren sind die einzigen, die der mittellosen Bevölkerung derzeit Zugang zu einer medizinischen Grundversorgung gewähren können.

Die Bedürfnisse nehmen laufend zu. Deshalb unterstützt das SRK seine libanesische Schwestergesellschaft im Bereich der Gesundheitsversorgung zusätzlich. Die landesweit 36 Gesundheitszentren des Roten Kreuzes betreuten 2021 66000 und 2023 etwa 200000 Menschen. Bis 2025 sollen sie bis zu 300000 Menschen behandeln können.

In allen Gesundheitsbereichen aktiv

Das LRK betreibt einen eigenen Ambulanzdienst, der bei 80 Prozent aller Unfälle und Notfälle zum Einsatz kommt. Ausserdem ist das LRK ein wichtiger Lieferant von Blutprodukten.

Dank der Unterstützung des SRK steigerte es die Anzahl Blutkonserven zwischen 2018 und 2022 von 20000 auf 55000 pro Jahr. Das LRK spielt in der Gesundheitsversorgung eine immer wichtigere Rolle. Dies wird auch in Zukunft so sein.

Auch für die lokale Bevölkerung

Das SRK engagiert sich seit 2011 im Libanon. Damals begann das Land, Hunderttausende von geflüchteten Familien aus Syrien aufzunehmen. Vor der Wirtschaftskrise wurden die libanesischen Gesundheitszentren vor allem von Menschen aufgesucht, die aus Syrien, Palästina oder dem Irak geflüchtet waren. Derzeit stammen die meisten Begünstigten aus den lokalen Gemeinschaften.

Psychische Gesundheit in Paraguay stärken

Häusliche Gewalt und psychischer Stress kommen weltweit häufig vor, auch in Paraguay. In der Corona-Pandemie haben psychische Störungen, Suizide und häusliche Gewalt stark zugenommen. Viele Menschen haben Angehörige verloren. Die Schulen blieben anderthalb Jahre geschlossen.

Das Paraguayische Rote Kreuz (PRK) engagiert sich für mentale Gesundheit und psychosoziale Unterstützung. Das SRK unterstützt seine Schwestergesellschaft darin.

Gegen Gewalt und soziale Ausgrenzung

Mit Workshops und «Safe Spaces» an Schulen und in Dörfern verbessert das PRK die psychische Gesundheit. Lehrpersonen, Kinder und Erwachsene werden befähigt und ermutigt, psychische Notsituationen zu erkennen, anzusprechen und Hilfe zu holen.

Von den Rotkreuz-Freiwilligen lernen sie, wie wichtig die psychische Gesundheit ist und wie sie bei häuslicher Gewalt reagieren können. Sie lernen auch, dass Gewalt nicht zur Erziehung gehört und wie soziale Ausgrenzung und Stigmatisierung verhindert werden können. So stärkt das Rote Kreuz den Zusammenhalt und die Gemeinschaft.

Spezialisiertes Freiwilligen-Netzwerk

Das PRK baut ein Netzwerk von Freiwilligen auf, die es in Notsituationen und für längerfristige Einsätze im Bereich mentale Gesundheit aufbieten kann. Für seine hervorragende Arbeit in diesem Bereich erhielt das PRK eine Auszeichnung von der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften. Seine Erfahrungen gibt es an das Argentinische und Uruguayische Rote Kreuz weiter.

2023 schulte das PRK landesweit 420 Freiwillige in psychologischer Erster Hilfe und psychosozialer Unterstützung. 120 Kinder und 4125 Erwachsene profitierten im vergangenen Jahr von dieser Unterstützung.

Ausbruch der Cholera in Malawi eingedämmt

Cholera ist in Malawi nichts Aussergewöhnliches. Immer wieder ist das Land von dieser Krankheit betroffen, die durch verunreinigtes Trinkwasser verursacht wird. Nach ersten Erkrankungen im März 2022, explodierten im Januar 2023 die Fallzahlen. Es gab über 1'000 Tote. Die meisten Menschen starben, weil sie zu spät oder falsch behandelt wurden.

Das SRK unterstützte das Malawische Rote Kreuz (MRK) bei der Epidemie-Bekämpfung: sowohl mittels einer bilateralen Unterstützung, als auch durch die Leitung des internationalen Teams von Expertinnen und Experten der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften (IFRC) vor Ort.

Nothilfe-Team vor Ort

Ab Januar 2023 leitete das SRK den viermonatigen Einsatz des internationalen Cholera-Nothilfe-Teams, das nach Malawi einreiste. Die Fachleute unterstützten das MRK bei der Schulung von Freiwilligen für ihren Einsatz bei mobilen Rehydrierungs-Stationen. Dort untersuchten sie jede Person, die vorbeikam, um Anzeichen von Dehydrierung festzustellen.

Bei milden Symptomen gaben sie eine Zucker-Salz-Wasserlösung ab. Schwererkrankte verwiesen sie an Spitäler. Durch die niederschwellige Behandlung von leichten Erkrankungen wurden die Spitäler entlastet.

Entlastung der Spitäler, weniger Todesfälle

Das SRK-Team von Expertinnen und Experten schulte über 200 Personen in Cholera-Nothilfe und half 18 Rehydrierungs-Stationen einzurichten. Dort behandelten die Rotkreuz-Freiwilligen 7000 Personen und verwiesen 800 Personen mit schweren Symptomen an Spitäler, die Mehrheit davon waren Kinder.

Ab September 2022 bis Dezember 2023 sensibilisierten das SRK und das MRK über 955000 Menschen und statteten über 8000 Haushalte und zehn Schulen mit Material zu Hygiene und Wasserbehandlung aus, damit sie für den nächsten Ausbruch gewappnet sind.

Zudem schulte das MRK mehr als 300 Personen zu Cholera-Prävention. Das SRK trug dazu bei, dass mehr als 1,3 Millionen Menschen geimpft wurden. Dank dem Roten Kreuz konnten sich Tausende Menschen in Malawi vor einer schweren Cholera-Erkrankung schützen.

Nothilfe nach dem Erdbeben im Marokko

Am 8. September 2023, kurz vor Mitternacht, ereignete sich im Hohen Atlas in Marokko ein verheerendes Erdbeben. Dabei kamen fast 3000 Menschen ums Leben und 60000 Häuser wurden zerstört oder stark beschädigt. Hunderttausende Menschen wurden obdachlos.
In den Stunden nach dem Beben suchten über 300 Freiwillige des Marokkanischen Roten Halbmonds (MRH) unter den Trümmern nach Überlebenden. Mit Unterstützung der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften leisteten sie Erste Hilfe, brachten die Verletzten ins Spital und richteten erste Notunterkünfte ein.
Das SRK reagierte umgehend. Es gab im Berichtsjahr fast 600000 Franken für die Nothilfe frei und entsandte Mitglieder seines Nothilfe-Pools (Emergency Response Unit, ERU). Dabei handelt es sich um Fachleute für Logistik und Notunterkünfte.

Schutz vor der Kälte

Das Erdbeben ereignete sich nur wenige Wochen vor Wintereinbruch in einer Bergregion auf 1500 bis 2300 Metern Höhe. Die Bevölkerung brauchte dringend Schutz vor der Kälte. 19 Spezialistinnen und Spezialisten des SRK standen während vier Monaten vor Ort im Einsatz. Sie arbeiteten Hand in Hand mit dem MRH, um den Transport von Hilfsgütern in die betroffenen Gebiete zu gewährleisten. Das Material kauften sie lokal ein. Am dringendsten benötigt wurden Planen, Koch-Sets, Decken und Wasserkanister.

Dutzende Lastwagen brachten das Hilfsmaterial in die Provinzen Taroudant, Chichaoua und Al Haouz, die am stärksten betroffen waren. Das Engagement der IFRC und des MRH geht weiter: Sie unterstützen die lokale Bevölkerung weiterhin, indem sie ihre Bedürfnisse ermitteln und wirksam helfen.

Diese Seite teilen