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Humanitäre Hilfe ist nötiger denn je

Medienmitteilungen

Die Not wächst, gleichzeitig sind die Rahmenbedingungen für die humanitäre Arbeit vielerorts prekär. Anlässlich des Weltrotkreuztages ruft das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) dazu auf, Hilfe zu ermöglichen und das humanitäre Völkerrecht zu respektieren. Mitarbeitende der humanitären Hilfe und das Gesundheitspersonal sind von allen Konfliktparteien zu schützen. Sie dürfen niemals das Ziel von Angriffen sein.

Die globalen humanitären Bedürfnisse sind riesig: Verfolgung, bewaffnete Konflikte, Gewalt und Menschenrechtsverletzungen zwangen 2023 annähernd 110 Millionen Menschen dazu, ihre Heimat zu verlassen. Ein Anteil von fast 30 Prozent der Weltbevölkerung ist von Ernährungsunsicherheit betroffen.

Humanitäre Hilfe steht Seite an Seite mit jenen Menschen, die von dieser Not betroffen sind. Sie bietet ihnen Schutz, sauberes Wasser, lebensrettende Medikamente oder Nahrung.
Die Umstände aber, unter denen die Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung und andere humanitäre Organisationen in aktuellen Kriegs- und Krisengebieten Hilfe leisten, sind oft gefährlich: Insbesondere dann, wenn Konfliktparteien ihre Verantwortung zur Einhaltung des humanitären Völkerrechts missachten. Beim Versuch, Zugang zu verletzlichen und notleidenden Menschen zu erhalten und dringend benötigte Hilfe zu leisten, zahlen Helferinnen und Helfer oft selbst einen hohen Preis.

Hilfe leisten unter Lebensgefahr

In den letzten sechs Monaten konnte die Internationale Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung beispielsweise fast 200000 Tonnen humanitäre Güter in den Gazastreifen einführen, doch die Hürden sind gross. Seit vergangenem Oktober hat das Netzwerk des Roten Kreuzes und des Roten Halbmonds in Gaza und Israel 22 Mitglieder verloren: 18 Mitarbeitende und Freiwillige des Palästinensischen Roten Halbmonds und vier der israelischen Gesellschaft Magen David Adom haben ihren Einsatz für Menschen in Not mit dem Leben bezahlt.

«Das Humanitäre Völkerrecht nimmt alle Konfliktparteien in die Pflicht, auch inmitten von Kriegswirren einen Raum zu schaffen, in dem jedem Menschen das Recht auf Zugang zu Versorgung und Würde erhalten bleibt», appelliert deshalb Thomas Zeltner, Präsident des SRK anlässlich des Weltrotkreuztages vom 8. Mai (vgl. Kasten).

Menschlichkeit bewahren

In ihrer Tätigkeit bemüht sich die Internationale Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung, menschliches Leiden überall und jederzeit zu verhüten und zu lindern. Sie ist bestrebt, Leben und Gesundheit zu schützen und der Würde des Menschen Achtung zu verschaffen. Für diese humanitäre Arbeit braucht es die richtigen Rahmenbedingungen.

Hilfsorganisationen brauchen ungehinderten, schnellen und sicheren Zugang zu den notleidenden Menschen, damit sie humanitäre Hilfe leisten können. Humanitäre Hilfe darf nicht zum Spielball politischer oder militärischer Interessen, manipuliert oder missbraucht werden. Nur so können Hoffnung und Menschlichkeit inmitten von Krieg und Konflikten bewahrt werden.

Weltrotkreuztag

Jeweils am 8. Mai, seinem Geburtstag, wird an das Erbe Henry Dunants erinnert, Gründervater der Rotkreuz-Idee und Mitinitiant jener diplomatischen Konferenz, bei der vor 160 Jahren die erste Genfer Konvention unterzeichnet wurde. In den Genfer Abkommen sind Grundregeln des humanitären Völkerrechts festgehalten. Dessen Ziel ist es, selbst im Krieg ein Mindestmass an Menschlichkeit zu gewährleisten. Die Internationale Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung ist aus dem Willen entstanden, den Verwundeten auf den Schlachtfeldern unterschiedslos Hilfe zu leisten. Für Dunants Ideale der Menschlichkeit und Solidarität engagieren sich Tag für Tag trotz hoher Risiken Millionen von Menschen.

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