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Momente der Freude dank Redcross-Clowns

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Freiwillige des Roten Kreuzes bringen als Social-Clowns unbeschwerte Momente und Abwechslung in den Alltag von Familien in Asylzentren. Das Lachen der Kinder ist die grösste Belohnung für die Redcross-Clowns.

«Es ist so schön, dass ich diesen Kindern, die es nicht einfach haben, ein paar unbeschwerte Momente schenken darf. Sie geben mir mit ihrer Freude genau so viel zurück, wie ich ihnen bringe,» erzählt die Redcross-Clownin Zilibii.

Was sind Social Clowns?

Social-Clowns präsentieren kein einstudiertes Programm. Sie gehen intuitiv auf die Menschen ein, offen und ohne bestimmte Erwartung. Sie spielen und improvisieren mit Tüchern, Seifenblasen, Strassenkreide, Bändern und Papier. Sie klatschen, hüpfen und tanzen. Spässchen gehen nie auf Kosten anderer.

Cäcilia Erni wird im Schulzimmer des Durchgangszentrums Thurhof in Oberbüren zu Zilibii. Die Rotkreuz-Freiwillige schlüpft in die Jeans-Latzhose, bindet die roten Haare zu zwei strubeligen Schwänzli, setzt sich die Clown-Nase und die Schildmütze auf. Zilibii ist so liebenswert und drollig wie ein ausgeschlafenes Kleinkind. Ihre Unbeschwertheit ist ansteckend.

Vor der Turnhalle wird es laut. Die Kinder drücken sich die Nase platt an der Glastür, um einen Blick auf die Clowninnen zu erhaschen. Väter ermahnen mit mässigem Erfolg die Ungeduldigsten. Wie auf dem Schwarzen Brett angekündigt, schliesst Stefanie Schmid, Leiterin des Thurhofs, pünktlich um halb drei nachmittags die Tür auf.

Zwei Dutzend Kinder stürmen die Halle und merken zuerst nicht, dass sich Zilibii hinter der Tür versteckt.

Eine Clownin versteckt sich hinter der Tür. Fünf Kinder rennen an ihr vorbei ohne sie zu sehen.
Voller Begeisterung stürmen die Kinder in die Turnhalle an Zilibii vorbei, die sich hinter der Türe versteckt

Ansturm auf die Redcross-Clowns

Um jede andere Clownin bildet sich eine Traube aus Kindern unterschiedlichen Alters. Das Programm startet von 0 auf 100 in einer Sekunde: Ein Klatschspiel hier, ein originelles Spiel mit Papierklebeband da, tanzen dort drüben. Die erst dreijährigen Kleinen trauen sich genauso wie die Grösste, ein 13-jähriges Mädchen.

«Das macht nicht nur den Kindern Spass, auch uns Eltern!» ruft ein Vater, der fröhlich mitmacht, lachend durch den Lärm. Er stellt sich als Ramasi vor und stammt aus Georgien. «Es gibt fast nichts, das wir mit unseren Kindern unternehmen können. Es ist manchmal anstrengend, weil so viele verschiedene Menschen hier leben», erzählt Ramasi. Aber es sei ihm sehr wichtig, allen Danke zu sagen, die hier ihr Bestes tun: dem Personal im Zentrum und dem Roten Kreuz, das mit den Clowns Freude in den Alltag bringt.

Ramasi mit Tochter Marianne, Zilibii und drei Knaben, die auch im Thurhof wohnen

Der Abschied fällt schwer

Nach dem gemeinsamen Lachen kommt der schwierigste Teil für Zilibii und ihre Kolleginnen: Sie müssen sich von den Kindern verabschieden, die sie nicht gehen lassen wollen. «Das schönste Kompliment für mich war, als Mütter uns innig gebeten haben, doch bitte hier zu bleiben», erzählt Zilibii später im Schulzimmer, als sie wieder zu Cäcilia Erni wird.

Was wir bewirken können, ist befriedigender als jedes Honorar.

Redcross-Clownin Zilibii

Pantomime braucht keine Sprache

Vor ein paar Jahren ermöglichte das SRK die Ausbildung von Freiwilligen in Social-Clowning. Die Kantonalverbände in St Gallen, Thurgau und Zürich organisieren seitdem ihre Einsätze und übernehmen die Kosten für Workshops, Verbrauchsmaterial und Reisespesen.

Die Redcross-Clowns besuchen mehrmals pro Monat Asylzentren in den Kantonen St. Gallen, Thurgau und Zürich. Die Freiwilligenkoordinatorin des SRK Kanton Thurgau, Gabriela Siegenthaler, organisiert die Einsätze im sanktgallischen Durchgangszentrum Thurhof. Sie holt nach jedem Einsatz der Redcross-Clowns Rückmeldungen ein: «Die sind immer positiv! Pantomime braucht keine Sprache, daher ist sie ideal, um mit Kindern aus aller Welt zu kommunizieren. Die Mimik und Gestik eines Social-Clowns verstehen alle.»

Auch Stefanie Schmid, die Leiterin des Thurhofs schätzt das kostenlose Angebot des SRK: «Die Familien mögen die Clowns. Auch am nächsten Tag wird über das Erlebnis gesprochen und die gute Stimmung ist noch spürbar.»

Von links: Stefanie Schmid, Leiterin des Thurhofs, Cäcilia Erni alias Zilibii und Gabriela Siegenthaler vom SRK Kanton Thurgau besprechen ihre Eindrücke

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