Effektiver Katastrophenschutz in Kirgistan
In Kirgistan sind Erdbeben und extreme Wetterereignisse häufig. Das Schweizerische Rote Kreuz unterstützt die Bevölkerung in 30 besonders gefährdeten Gemeinden, sich dagegen zu wappnen.
Vor sechs Monaten wurde das kleine Dorf Sary Bula im gebirgigen Süden von Kirgistan von einem schweren Unwetter verwüstet. Innert kürzester Zeit wurde der Dorfbach zum reissenden Fluss und riss alles mit, was ihm im Weg war. 13 Häuser, viele Gärten und Felder wurden zerstört. Zwei Menschen verloren ihr Leben, Dutzende ihre Existenz. Die Ernte wurde vernichtet.
Grosser Schreck
Alima Bekisheva sitzt der Schreck noch immer in den Knochen. «Hier stand das Haus meines Sohnes», sagt die 67-Jährige und deutet auf ein paar Mauerreste, keine 20 Meter von ihrem eigenen Haus entfernt. «Es grenzt an ein Wunder, dass mein eigenes Haus noch steht. Zum Glück haben alle Familienmitglieder überlebt.»
Sofortiges Handeln
Der Kirgisische Rote Halbmond (KRH) hat Soforthilfe geleistet, er verteilte Decken und Bargeld an die am schlimmsten Betroffenen. Seit dem Unglück lebt der Sohn samt Familie bei Alima Bekisheva.
Ein Damm zum besseren Schutz
Mit Unterstützung des KRH und des Schweizerischen Roten Kreuzes (SRK) wird nun mit Baggern das Flussbett verbreitert. Baufachleute errichten zusammen mit der Dorfbevölkerung einen Damm, um die Häuser vor Hochwasser zu schützen. Eine Expertenanalyse sowie Absprachen mit der Dorfbevölkerung und der Katastrophenschutzbehörde ergaben, dass dies die dringendsten Massnahmen sind, um das Dorf künftig vor solchem Unheil zu bewahren.
KIRGISTAN
Ein stark gefährdetes Land
Das Bergland Kirgistan ist häufig von Katastrophen betroffen. Neben den Erdbeben nehmen extreme Wetterereignisse durch den Klimawandel weiter zu. Jedes Jahr ereignen sich rund 200 Naturkatastrophen, unter denen bis zu 200’000 Menschen leiden.
Im Juni 2024 kam es in den Provinzen Osh, Jalal-Abad, Talas und Batken zu schweren Überschwemmungen. 17 Dörfer waren betroffen. Die plötzlichen und intensiven Regenfälle in Verbindung mit starken Winden und bergigem Gelände führten zu Erdrutschen und Überschwemmungen, zerstörten Strassen, beschädigten Gebäude und beeinträchtigten die Wasserversorgung. Die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften (IFRC) und der KRH leisteten Nothilfe.