Die nationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften

In 191 Ländern gibt es nationale Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften. Diese unabhängigen, unparteilichen und neutralen humanitären Organisationen haben einen besonderen rechtlichen Status: In jedem Land kann es nur eine Rotkreuz- oder Rothalbmond-Gesellschaft geben. Diese muss vom jeweiligen Staat und vom Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) offiziell anerkannt sein. 

Zwischen den nationalen Gesellschaften und den jeweiligen Staaten besteht ein besonderes Verhältnis: die sogenannte «Rôle dʼauxiliaire des pouvoirs publics». Die nationalen Gesellschaften unterstützen ihre staatlichen Behörden darin, benachteiligte und hilfsbedürftige Menschen im In- und Ausland in Notsituationen beizustehen und ihre Gesundheit und Würde zu schützen.

Jede nationale Gesellschaft besteht aus einem Netzwerk von Freiwilligen und hauptamtlichen Mitarbeitenden. Sie bieten vielfältige Dienstleistungen an, die auf die Bedürfnisse ihrer Länder in Friedens- und Kriegszeiten abgestimmt sind.

• Katastrophenhilfe und Katastrophenvorsorge

• Erste-Hilfe-Kurse

• Unterstützung betagter und benachteiligter Menschen sowie der Migrationsbevölkerung

• Betreuung von Opfern bewaffneter Konflikte

• Suche nach vermissten Personen und Familienzusammenführung

• Kinderbetreuung und weitere Entlastungsangebote für die Bevölkerung

• Lokale Gesundheitsversorgung und Gesundheitsförderung

• Sanitäts- und Rettungsdienste

• Beratung und Kurse

• Blutspendedienste

• Verbreitung von Wissen über die Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung, die sieben Rotkreuz-Grundsätze und das humanitäre Völkerrecht

Je nach ihren Möglichkeiten, Ressourcen und Kompetenzen unterstützen sich die nationalen Gesellschaften der Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung gegenseitig. Diese tief verankerte Solidarität zeichnet die Internationale Bewegung aus. Das Schweizerische Rote Kreuz arbeitet mit rund 30 nationalen Gesellschaften weltweit zusammen.