Parlament: die Themen
Getreu seinen Grundsätzen vertritt das Rote Kreuz keine politischen, religiösen oder ideologischen Überzeugungen. Auch gibt es keine Empfehlungen zu Themen ab, die der Volksabstimmung unterliegen. Sein Fachwissen gibt es in erster Linie über das Informationsbulletin «Standpunkte» an die Parlamentarische Gruppe Rotes Kreuz weiter.
Wintersession 2024
Editorial
An der 34. Internationalen Konferenz der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung traten Ende Oktober alle Komponenten der Bewegung und alle Vertragsstaaten der Genfer Konventionen zusammen. Angesichts multipler Krisen und gesellschaftlicher Polarisierung gilt mit aller Dringlichkeit: Die Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung muss ihre humanitäre Mission erfüllen und ihr Engagement für die Menschlichkeit fortsetzen können. Vor diesem Hintergrund und im Einsatz für die Menschlichkeit äussert sich das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) zu Geschäften, welche die eidgenössischen Räte in der Wintersession behandeln.
Budget: Keine Einsparungen auf Kosten der Menschlichkeit
Bundesratsgeschäft. 24.041Öffnet ein neues Fenster. Voranschlag 2025 mit IAFP 2026-2028.
Das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) appelliert an die Berücksichtigung des Faktors «Mensch» in den Beratungen zum Budget 2025. Investitionen in die Internationale Zusammenarbeit (IZA) und zugunsten Geflüchteter kommen Menschen zugute, die auf die humanitäre Tradition der Schweiz angewiesen sind. Ausgaben für Familien und die Jugend stellen sicher, dass eine menschliche und humanitäre Schweiz fortbesteht. Kürzungen in diesen Bereichen haben Konsequenzen: Für die betroffenen Menschen und für eine menschliche Schweiz.
Strategie der Internationalen Zusammenarbeit 2025-2028: Partnerschaftlich das humanitäre Engagement fortsetzen
Bundesratsgeschäft. 24.049Öffnet ein neues Fenster. Strategie der internationalen Zusammenarbeit 2025-2028 (IZA-Strategie).
Investitionen in die Internationale Zusammenarbeit erzielen Wirkung: Sie reduzieren Armut und Migration, stärken die globale Gesundheit und festigen die Kapazitäten der lokalen Bevölkerung, vor Ort auf Krisen und Katastrophen zu reagieren. Das SRK ruft dazu auf, mit der Strategie der Internationalen Zusammenarbeit 2025-2028 die Voraussetzungen für die Fortsetzung des humanitären Engagements der Schweiz zu schaffen. Budget-Kürzungen empfiehlt das SRK zur Ablehnung: Sie hätten unausweichliche und weitreichende humanitäre Konsequenzen.
Stärkung der Betreuung und Hilfe für ältere Menschen
Bundesratsgeschäft. 24.070Öffnet ein neues Fenster. Bundesgesetz über die Ergänzungsleistungen zur AHV/IV (ELG). Leistungen für Hilfe und Betreuung zu Hause.
Das SRK begrüsst die Gesetzesvorlage. Mit der Verankerung von Betreuungsangeboten für ältere Menschen schafft die Vorlage menschlichen und gesellschaftlichen Mehrwert. Die Einführung einer Leistungsdefinition stärkt die Zielsetzung der Vorlage: Die Verzögerung von Heimeintritten und die Förderung der Selbstbestimmung. Die Wirkung wird durch Leistungen mit psychosozialen Charakter verstärkt, da diese Selbstsorge und soziale Teilhabe fördern. Ergänzend dazu sind Beratungs- und Koordinationsleistungen vorzusehen, damit die Betreuungsleistungen tatsächlich und wirksam in Anspruch genommen werden können.
Familiennachzug: Rechtsanspruch statt Migrationsinstrument
Motionen. 24.3057Öffnet ein neues Fenster / 24.3511Öffnet ein neues Fenster. Kein Familiennachzug für vorläufig Aufgenommene.
Das SRK empfiehlt die Ablehnung der Motionen gemäss Antrag der SPK-S. Ein Verbot des Familiennachzugs für vorläufig Aufgenommene ist in dreifacher Hinsicht kostspielig: Betroffene zahlen mit menschlichem Leid, die Schweizer Bevölkerung zahlt für Folgen von Integrationshürden, die Schweiz zahlt mit einem Einschnitt in die Rechtsstaatlichkeit.
Schutzcharakter des Schutzstatus S bewahren
Motion. 24.3022Öffnet ein neues Fenster. Für die Akzeptanz des Schutzstatus S braucht es Anpassungen.
Motion. 24.3378Öffnet ein neues Fenster. Schutzstatus S auf wirklich Schutzbedürftige beschränken.
Motion. 24.3035Öffnet ein neues Fenster. Für die Akzeptanz des Schutzstatus S braucht es Anpassungen.
Das SRK empfiehlt die Ablehnung der Motionen. Erfahrungswerte mit dem Schutzstatus S sind zu nutzen, um Integrationsvoraussetzungen in Berücksichtigung der Rückkehrorientierung zu stärken und die Rechtsgleichheit im Besonderen zum Status der vorläufigen Aufnahme zu gewährleisten. Bei entsprechenden Reformen und Anpassungen des Schutzstatus S ist darauf zu achten, dass dessen Schutzcharakter nicht eingeschränkt wird.
Verteidigungsfähigkeit der Schweiz: Stärkung der Gesamtgesellschaft
Motion. 24.4036Öffnet ein neues Fenster. Erstellung einer Strategie zur Stärkung der gesamtgesellschaftlichen Resilienz in Bezug auf die Verteidigungsfähigkeit der Schweiz.
Das SRK empfiehlt die Annahme der Motion. In Krisensituationen muss allen Menschen der nötige Schutz zukommen. Voraussetzung dafür ist die Berücksichtigung aller Bevölkerungs-gruppen. Das erfordert Präventions-Massnahmen und den Einbezug der Zivilgesellschaft. Die vorgeschlagene Strategie-Erarbeitung ist aus Sicht des SRK ein geeigneter Rahmen dafür.